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Hab ich doch immer schon gesagt. Diese Oststaaten mit nicht konkurrenzfaehiger Wirtschaft und niedrigem Einkommen sowie Bildungsstandard sind keine Bereicherung fuer die EU, nur fuer die Goldgraeber und findigen Mafiosis war das ein gefundenes Fressen um schnell reich zu werden, der Rest ist schlimmer dran als frueher. Fuer Deutschland und Oesterreich bedeutet das "Nivellierung nach unten"  der reichen EU Staaten. Das war und ist das Ziel. Lest das mal.

Europas Osten: Vom "Wunderland" zum Milliardengrab


CEE - drei Buchstaben, die einst die Fantasie anheizten - die Fantasie von Konzernen und Anlegern. Der Goldgräberstimmung folgt die Ernüchterung: Erste, Telekom, EVN und Co. müssen Milliarden abschreiben. Vom Hypo-Debakel am Balkan ganz zu schweigen.
 
Banken und andere Großkonzerne aus Österreich müssen in Osteuropa gerade wieder ihre Gewinnziele kassieren. Bis zur Finanzkrise hatten Osttöchter die Bilanzen gepusht. Gestern Abend schockte die Erste Group die Anleger mit der Ankündigung, 2014 bis zu 1,6 Mrd. Euro Verlust zu schreiben. Grund: Kreditabschreibungen und Firmenwertberichtigungen in Milliardenhöhe, wieder in Rumänien und Ungarn.

Die der UniCredit gehörende Bank Austria hat den Schnitt schon hinter sich: Sie hat schon in der Bilanz 2013 alle Ostbanken-Firmenwerte auf null abgeschrieben, die im März vorgelegte Bilanz 2013 schloss mit einem Rekordverlust von 1,6 Mrd. Euro. Allein im vierten Quartal bescherten die radikalen Wertberichtigungen der Bank Austria 2,7 Mrd. Euro Miese. Hohe Verluste schrieb die Bank in der Ukraine.

Vor der Krise waren alle Osttöchter der Banken profitabel. Zuletzt kamen die Ostbankengewinne der Österreicher de facto aus zwei bis drei Ländern - aus Tschechien, Russland und der Türkei, wie die Notenbank Ende Mai in ihrem Jahresbericht kritisch vermerkte. Zuletzt hat die Russland-Ukraine-Krise die Finanzwirtschaft zu neuen Korrekturen gezwungen.

Versuche von Raiffeisen und Bank Austria, ihre Ukrainetöchter zu verkaufen, mussten abgeblasen werden. Die Banken sind unverkäuflich. Die Erste ist noch rechtzeitig aus der Ukraine ausgestiegen, nicht ohne davor 300 Millionen Euro abgeschrieben zu haben.

Nicht betroffen waren die Österreicher mit ihren Banktöchtern in Bulgarien, als dort letzte Woche Kriminelle falsche Gerüchte über drohende Pleiten lokaler Großbanken in die Welt gesetzt haben. Sparer flüchteten vielmehr scharenweise zu Auslandsbanken, darunter zu den Österreichern (Raiffeisen, UniCredit Bank Austria).

Bulgarien setzt allerdings anderen Konzernen zu: Ende Juni setzte die Telekom Austria eine Gewinnwarnung ab; sie schreibt 400 Mio. Euro auf ihre bulgarische Tochter Mobiltel (Mtel) ab, was auch unterm Strich für 2014 tiefrote Zahlen bringen wird. Nicht nur das schwache Umfeld in Bulgarien selbst belastet, sondern auch die Ukraine-Krise.

Bulgarien, aber auch Mazedonien, bringen aktuell auch den börsenotierten niederösterreichischen Energieversorger EVN in die rote Zahlen. Statt eines Gewinns wird es auch bei der EVN heuer Verlust geben, das wurde erst diesen Mittwoch angekündigt. Das Betriebsergebnis ist durch Abschreibungen um rund 260 Mio. Euro belastet, der Versorger bereitet größere Firmenwertabschreibungen vor.

Zu den Riesenverlusten der maroden BaumarktkettebauMax von zuletzt fast 200 Mio. Euro hat nicht zuletzt deren massive Ostexpansion beigetragen, bis zum heurigen Jahresende sollen zumindest die größten Verlustbringermärkte in der Türkei, Rumänien, Bulgarien und Kroatien schließen.

Das mit Abstand meiste Geld in den Sand gesetzt hat mit ihrer ruinösen Expansion auf dem Balkan freilich die mittlerweile notverstaatlichte Hypo Alpe Adria. Samt Verlustvortrag schloss die Bilanz 2013 der Krisenbank mit einem Megaverlust von 3,14 Mrd. Euro, allein im Jahr 2013 waren es unterm Strich 2,748 Mrd. Euro Defizit. Die um die größten Lasten schon bereinigten Balkan-Töchter müssen bis Mitte 2015 abgestoßen sein. Die Verluste bleiben beim österreichischen Steuerzahler hängen, die Hypo wird in eine Abbau-Halde umgewandelt. Der Bund versucht gegen internationalen Widerstand Nachranganleihegläubiger an den Abbaukosten beteiligen.

Mittlerweile eine russische Angelegenheit sind die roten Zahlen der "Sberbank Europe" (ehemals Volksbank International). Bei ihrer 2012 von der teilverstaatlichten Österreichischen Volksbanken AG (ÖVAG) übernommenen Ostbankengruppe schrieb die Sberbank auch 2013 einen Verlust. Konkret 120 Millionen Euro, nachdem es 2012 schon 326 Mio. Euro gewesen waren. Letztes Jahr musste die russische Großbank fast 480 Mio. Euro an frischem Kapital in ihre neu erworbene Ostbankentochter stecken.

Die Rumänien-Tochter hatten die Russen der ÖVAG nicht abgekauft, diese schwer defizitäre Bank muss von den Österreichern erst verkauft werden. Sie ist in der ÖVAG-Bilanz schon ganz abgeschrieben, allein 2013 belastete die Rumänien-Operation die Bilanz der Wiener Mehrheitseigentümerin ÖVAG aber mit einem Verlust von mehr als 120 Mio. Euro.

Die Vienna Insurance Group hat letztes Jahr in Rumänien 100 Mio. Euro an Wertberichtigungen wegstecken müssen.

Die Erste hat am Freitag 14 Prozent Kurs verloren. Auch die Aktie von Raiffeisen leidet. Von den neuen Belastungen aus Ungarn - wo ein neues Bankengesetz teure Rückzahlungen an Fremdwährungskreditkunden bringen wird - ist auch die Raiffeisen Bank International stark betroffen.