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Das Leaky-Gut-Syndrom - Löcher im Darm?

Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber

Ein gesunder Darm dient durch seinen Aufbau und seine Fähigkeiten dem Schutz des gesamten Organismus.

Besonders die körpereigenen Darmbakterien und auch die Abwehrzellen der Submucosa dienen als Barrieren (schützen vor eindringenden Krankheitserregern) und unterstützen das Immunsystem.

Eine Störung der physiologischen Darmprozesse zeigt sich immer durch eingeschränkte Funktionen und Erkrankungen, auch außerhalb des Darms.

Was ist das Leaky-Gut-Syndrom?

Das Leaky-Gut-Syndrom (auf Deutsch: „leckender Darm“) beschreibt ein Phänomen, bei dem sich die Schleimhaut des Darms derart verändert, dass Fremdstoffe aus dem Darm (etwa Bakterien, unverdaute Nahrungsbestandteile und Stoffwechselendprodukte) in den Blutkreislauf gelangen können und dort verschiedene Beschwerden auslösen können.

Ursache ist ein durch Giftstoffe und Mikroben (Darmpilze, Viren, Salmonellen), bestimmte Reize (z.B. mehrfache Einnahme von Antibiotika), Erkrankungen (z.B. Schwellung, Nekrose), falsche Ernährung, Strahlentherapie oder psychischen Stress ausgelöster Abbau der schützenden Schleimhaut, wodurch der Darm eben „löchrig“ wird.

 

Was passiert dabei?

Eine durch ständige Entzündung (auch durch Allergene!) gestresste Darmschleimhaut setzt verschiedene Botenstoffe frei, die eigentlich Hilfe gegen die Entzündung holen sollen:

Interleukin-4 (IL-4) ruft z. B. die IgE-Antikörper gegen Fremdstoffe herbei. Eine ständige IL-4-Ausschüttung führt aber zu einer übermäßigen IgE-Produktion: Die erste Weiche für das Entstehen einer Allergie vom Soforttyp (Typ I) ist gestellt.

Die zweite Weiche stellt der Tumornekrosefaktor alpha (TNF-a).

Sie kennen das: Bei einer Entzündung kommt es immer auch zu einer Schwellung. Dafür ist der TNF-a mitverantwortlich.

Durch die Schwellung kann die Schleimhaut aber nicht mehr genug ihres eigenen Antikörpers sIgA (=sekretorisches IgA) produzieren. Dieser ist für die Bindung von Schadstoffen aus der Nahrung zuständig und hält außerdem den Tumornekrosefaktor in Schach. Wenn das Schleimhaut-IgA fehlt, wird ungebremst TNF-a produziert – die Entzündung kann nicht abklingen.

Außerdem drückt die Schwellung die Schleimhautzellen des Darms auseinander. Der Darm wird durchlässiger.

Symptome bei Leaky-Gut

Ein einmaliger Angriff kann durch Regeneration schnell ausgeglichen werden. Ständige Reizung führt aber zum Abbau der Schleimhaut, die durch fehlende Ruhephasen keine Möglichkeit mehr hat, sich wieder zu erholen.

Ein derart gestörtes Darmmilieu und angegriffene Darmschleimhaut kann zu akuten oder chronischen Darmentzündungen führen. Daher erstaunt es nicht, dass das Leaky-Gut-Syndrom oft mit Morbus CrohnColitis ulcerosa oder Zöliakie in Verbindung steht.

Die Betroffenen leiden unter Verdauungsstörungen mit BlähungenVöllegefühl, Koliken, Übelkeit und wechselnden Phasen der Defäkation (Durchfall und Verstopfung).

Der Körper wird schneller infektanfällig, es zeigen sich Leistungsabfall, Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Kraftverlust.

Das Leaky-Gut-Syndrom kann eine Allergie auslösen und bis dahin gewohnte Nahrungsmittel unverträglich machen (durch Bildung von Antikörpern).

Haut, Schleimhäute und Gelenke reagieren mit Entzündungszeichen (Schmerz, Schwellung, Rötung, Erwärmung), es können Kopfschmerzen bis hin zu Migräne-Anfällen auftreten.

Der insgesamt geschwächte Körper wirkt sich zusätzlich auf die Psyche aus, viele Betroffene zeigen depressive Verstimmungen.

Die fehlerhafte Nahrungsverwertung hat auch zur Folge, dass bestimmte, lebensnotwendige Substanzen nicht mehr ordnungsgemäß resorbiert werden können und Mangelerscheinungen drohen.

Bei der Laboruntersuchung fallen oft erhöhte Leberwerte auf. Die Leber versucht, die schädigenden Substanzen abzubauen und führt sie im Anschluss über die Gallenflüssigkeit dem Darm wieder zu.

Dies fördert eine weitere Reizung und führt zu einem Kreislauf, der nur durch Hilfe von außen unterbrochen werden kann (z.B. durch eine Darmsanierung).

Was ist zu tun?

Nach meiner Erfahrung geht es nicht ohne eine Umstellung der Ernährung. Schließlich müssen die Faktoren beseitigt werden, die zum Leaky-Gut-Syndrom geführt haben.

Es braucht Jahre um die Darmschleimhaut derart zu ruinieren. Erwarten Sie deshalb bitte nicht, dass diese sich innerhalb weniger Tage regeneriert.

Ein richtig durchgeführtes und unterstütztes Heilfasten beruhigt den gesamten Verdauungstrakt und gibt der Darmschleimhaut die Gelegenheit zur Erholung.

Eine von mir entwickelte "allgemeine" Fastenanleitung finden Sie hier, wenn Sie hier klicken.

Ein weitere Therapie kann mittels verschiedener Probiotika fermentierter Lebensmittel (u.a. Brottrunk) erfolgen. Denn die gesunden Mikroorgansimen helfen unter anderem bei der Verdauung der Nahrungsbestandteile, so dass diese von unserem Körper besser genutzt werden können.

Falls Sie bereits schlechte Leberwerte haben, empfehle ich Ihnen zunächst meine Informationen für eine biologische Lebertherapie.

Übermäßiger Zuckerkonsum führt zu einem vermehrten Wachstum schädlicher Bakterien im Darm. Da diese die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut negativ beeinflussen können, ist eine zuckerarme Kost empfehlenswert.

Mehrere Forschungsergebnisse lassen vermuten, dass im Getreide enthaltene Substanzen zu dem Leaky-Gut-Syndrom führen können. So befinden sich in den modernen Hochleistungszüchtungen beispielsweise Proteine, die die Pflanzen vor Schädlingen schützen, bei manchen Menschen aber vielfältige Beschwerden auslösen. Es ist daher ratsam, auf Getreideprodukte zu verzichten. Viele Ernährungswissenschaftler empfehlen bei einem bestehenden Leaky-Gut die sogenannte Paleo-Diät, bei der sich die Essgewohnheiten an denen orientieren, die vermutlich in der Steinzeit vorherrschten.

Getreide enthält Anti-Nährstoffe

Während Brot, Nudeln und andere Getreideprodukte oftmals als wichtige Lebensmittel einer ausgewogenen Ernährung gelten, zeigen neue Forschungen, dass sie viele krankmachende Substanzen enthalten. Die gilt vor allem für die oftmals so hochgeschätzten Vollkornprodukte, die aber eben nicht nur aus gesunden Ballaststoffen und Spurenelementen bestehen.

Dies bestätigt unter anderem der Professor der Colorado State University, Dr. Loren Cordain, der davon überzeugt ist, dass wir nicht dazu geschaffen sind, Getreide zu essen.

„Getreide ist, im Vergleich zu Gemüse, Früchten, Fisch und Fleisch nicht sehr reich an Vitaminen und Mineralien“, so der Experte für Paleo-Ernährung.

Doch noch alarmierender sieht er die Menge der so genannten Anti-Nährstoffe, die die Getreidekörner vor dem Verzehr durch Mensch und Tier schützen sollen. „Getreide sind die Samen der Gräser. Und keine Pflanze gibt freiwillig ihr reproduktives Material preis, da sie sonst aussterben würde“, betont der Wissenschaftler. Deshalb haben die Pflanzen Giftstoffe entwickelt, um ihre Samen zu schützen.

Ebenso wie viele Hülsenfrüchte, enthält Getreide folgende Anti-Nährstoffe, die die Durchlässigkeit der Darmwand erhöhen:

Gliadin

Alle in Alkohol löslichen Reserveproteine des Weizens werden als Gliadin bezeichnet.Gliadin war der erste Bestandteil des Glutens (Klebereiweiß), das als immunotoxisch beschrieben wurde. Denn bei einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) bildet unser Organismus Antikörper gegen das Gliadin, nachdem dieses in den Blutkreislauf aufgenommen und dort durch ein bestimmtes Enzym verändert wurde. Dies löst eine lokale Immunreaktion aus, wobei die T-Zellen des Darmes aktiviert werden.

Untersuchungen zeigen, dass Gliadin die Bildung des Darmproteins Zonulin anregen kann. Dieses wiederum reguliert die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut und sorgt über verschiedene Signalwege dafür, dass sich die Barriere der Zellzwischenräume öffnet.

Während die Immunreaktionen nur bei Menschen mit einer starken Glutenunverträglichkeit als Verdauungsstörungen und Übelkeit bemerkt werden, tritt die erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut nach Getreideverzehr auch bei anderen Personen auf. Forschungen gehen davon aus, dass jeder Mensch hiervon betroffen ist, wobei die Stärke der Symptome individuell variiert (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16635908).

Lektine

Die Proteine und Glykoproteine der Pflanzen, die als Lektine bezeichnet werden, fallen durch ihre komplexe Struktur auf. Pflanzen nutzen die Lektine, die vornehmlich in Samen vorkommen, unter anderem, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Wenn Tiere und Menschen nämlich die Lektine verzehren, kann es bei ihnen zu typischen Verdauungsbeschwerden kommen. Es zeigt sich allerdings, dass beispielsweise Vögel und Nager, die bereits lange darauf spezialisiert sind, Samen zu fressen, eher wenige Probleme mit den Lektinen haben. Da auf dem Speiseplan der Menschen hingegen erst seit etwa 500 Generationen ungekeimte Getreidesamen und Bohnen stehen, haben wir bisher keine Mechanismen entwickelt, uns gegen die Giftstoffe zu wehren.

Besonders negativ scheinen sich die Lektine des Weizens auf unsere Gesundheit auszuwirken. Gut untersucht ist dabei das aggressive Weizenkeimagglutinin (WGA), das für viele Beschwerden verantwortlich gemacht wird. Es kommt nicht nur in den Samen, sondern auch in Weizenkeimen vor und lässt sich weder durch Fermentieren noch durch Kochen zerstören, da es sehr pH- und hitzestabil ist. Dies liegt an den sehr starken Disulfid-Brücken, die beispielsweise auch unseren Haaren und Gummi ihre Festigkeit und Elastizität verleihen.

Weizenkeimagglutinin (WGA) wirkt entzündungsfördernd

Das Weizenkeimagglutinin aktiviert die Entstehung von Zytokinen in den Darm- und Immunzellen. Diese Proteine spielen eine wichtige Rolle beim Informationsaustausch zwischen Zellen. Die vom WGA stimulierten Zytokine sind vornehmlich solche, die Entzündungsprozesse anregen (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19332085).

Weizenkeimagglutinin (WGA) beeinträchtigt das Immunsystem

Bei Ratten können hohe Konzentrationen von WGA zu einem Thymusschwund führen, so dass dieses Organ die T-Lymphozyten nur noch ungenügend herstellt. Im menschlichen Blut kommt es durch Anti-WGA-Antikörper häufig zu Kreuzreaktionen mit anderen Proteinen, wodurch Autoimmunerkrankungen entstehen können. So scheint WGA auch bei der Zöliakie eine entscheidende Rolle zu spielen, die völlig unabhängig von der eigentlichen Glutenunverträglichkeit ist. Dies lässt sich bei den Patienten unter anderem durch die vermehrt auftretenden Antikörper gegen WGA feststellen (vgl.www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7581728).

Weizenkeimagglutinin (WGA) ist neurotoxisch

WGA kann die Blut-Hirn-Schranke überwindet und sich dort an Nervenzellen anhaften. Es ist in der Lage den Nerven-Wachstumsfaktor zu hemmen, der für das Wachstum, die Entwicklung und das Überleben verschiedener Neuronen nötig ist (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2720800).

Weizenkeimagglutinin (WGA) kann einen Selbstzerstörungsmechanismus der Nervenzellen auslösen

Weizen, Milchprodukte und Soja enthalten verhältnismäßig große Mengen der Aminosäuren Glutaminsäure und Asparaginsäure. Diese können die Rezeptoren der Nervenzellen überreizen, so dass es zu einer Kalzium-induzierten Schädigung der Neuronen und des Gehirns kommt. Daher werden die beiden Aminosäuren auch mit Alzheimer, Chorea Huntington, Epilepsie, Migräne und dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADHS) in Verbindung gebracht.

Weizenkeimagglutinin (WGA) kann Gewebezellen zerstören

Versuche an menschlichen Zelllinien zeigen, dass WGA zytotoxisch wirkt, indem es unter anderem den Zellzyklus unterbricht oder den programmierten Zelltod (Apoptose) herbeiführt. Dies konnte sowohl an gesunden menschlichen Zellen als auch an Krebszellen nachgewiesen werden (vgl. www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15048871).

Weizenkeimagglutinin (WGA) stört die hormonellen Funktionen

WGA spielt möglicherweise bei der Insulin- und Leptinresistenz und einer damit verbundenen Gewichtszunahme eine Rolle, da es die Leptin-Rezeptoren im Gehirn blockiert. Es bindet unter anderem an gut- und bösartige Schilddrüsenknötchen und stört die Ausschüttung der Bauchspeichelhormone (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2916907).

Weizenkeimagglutinin (WGA) führt zu Schäden an der Darmschleimhaut

Das Weizenkeimagglutinin kann die Oberfläche der Darmschleimhaut schädigen, im Darm zu einem Zellverlust und zu einer Minimierung der für die Aufnahme der Nährstoffe wichtigen Ausstülpungen führen. Es verändert das Zytoskelett der Darmzellen, kann zum frühzeitigen Absterben und zu einem erhöhten Zellumsatz führen, aber auch die Menge der gebildeten Hitzeschockproteine minimieren. Hierdurch werden die Zellen empfindlicher gegenüber Schädigungen (vgl.www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10764712)

Viel Zucker in Frühstücksflocken für Kinder

Wir nehmen Getreide nicht nur in Form von Brot und Nudeln, sondern in zunehmendem Maße auch als „gesunde“ Cerealien auf. Allerdings sind die Frühstücksflocken nicht nur aufgrund der oben beschriebenen Anti-Nährstoffe, sondern ebenso wegen des übermäßigen Zuckers bedenklich. Vor allem die bei Kindern beliebten Marken enthalten teilweise mehr Zucker als dies bei Kuchen und Keksen der Fall ist. So macht Zucker beispielsweise 56 Prozent des Gewichts von Kellog's Smacks aus.

Neben vielen weiteren gesundheitsschädlichen Wirkungen, führt ein übermäßiger Zuckerkonsum dazu, dass sich gefährliche Mikroorganismen im Verdauungstrakt stärker vermehren können. Diese können die Darmschleimhaut angreifen und das Leaky-Gut-Syndrom auslösen beziehungsweise verstärken.

 

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 02.08.2012 aktualisiert