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Was ist entschlacken?

Ein Beitrag aus der Naturheilpraxis von René Gräber.

Eigentlich wollte ich mich so früh im neuen Jahr gar nicht aufregen.

Aber was die Süddeutsche Zeitung Online zum Thema „Entschlackung“ veröffentlichte (quasi als Einstieg ins Neue Jahr), halte ich für völlig unreflektiert:
sueddeutsche.de/gesundheit/warum-entschlacken-unsinn-ist-mythos-entgiften-1.1244755-6

Dem Thema „Entschlackung“ habe ich ja bereits öfter versucht mich zu nähern:

http://www.gesund-heilfasten.de/entschlackung_entschlackungskur.html

Die Süddeutsche wirft in ihrem Beitrag alles in einen Topf: Fuß-Entgiftungspflaster und gut belegte Heilverfahren wie Heilfasten.

 

 

 

Dennoch wird (wieder einmal) Panik geschürt, in dem zum Beispiel behauptet wird:

Als Folge eines starken Fastens können sich Nierensteine bilden, Kreislaufstörungen, Herzrhythmusstörungen und Schwindel auftreten. Im Extremfall wird der Herzmuskel angegriffen.

Diese Argumente (ohne Belege durch Fakten, Studien und Zahlen), lese ich schon seit Jahren. Ausführlich nehme ich dazu in meinem Beitrag „Ist Fasten gefährlich?“ Stellung.

Und weil es gerade so „Negativ“ wird – hier einige positive Beiträge mit Fakten und Studien zum Thema Fasten:

Merkwürdig, dass davon nichts zu lesen ist? Da wurde von der Süddeutschen nicht recherchiert, sondern polemisiert. Schade. Gerade von der Süddeutschen bin ich sonst deutlich bessere Recherchen gewohnt.

In einem weiteren Punkt wird im „Süddeutschen“-Artikel Fasten (wieder einmal) mit Abnehmen verwechselt. Lautete das Thema des Artikels nicht „Warum Entschlacken Unsinn ist“? Was hat das jetzt direkt mit Fasten und Abnehmen zu tun?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) wird zitiert mit: „Der in Zusammehang mit dem Heilfasten immer wieder genannte Begriff ‚Entschlacken‘ ist wissenschaftlich nicht begründbar“. Da meine ich: Dann wird es aber mal Zeit, dass wir diesen Begriff korrekt definieren. Grundlagen für eine Definition habe ich in meinem Artikel zur Entschlackung bereits dargelegt. Zudem entsteht beim Leser der Eindruck, dass die DGE gegen das Heilfasten sei. Dem ist aber gar nicht so – siehe mein Beitrag: DGE gibt grünes Licht für Fastenkuren.

Weiterhin wird Herr Edzard Ernst angeführt (vorgestellt als „Naturmediziner aus dem britischen Exeter“), der sich die Studienlage zu den Colon-Hydro-Therapien angesehen haben will. Den Link zu den Ergebnissen von Herrn Ernst bleibt die Süddeutsche schuldig – diese Ergebnisse würde ich nämlich liebend gerne sehen. Genau diese Studienlage habe ich mir auch erst im Herbst 2011 angesehen und komme zu einem ganz anderen Ergebnis: http://www.gesund-heilfasten.de/darmreinigung.html

Herr Ernst wird gerne öfter zitiert wenn es um die Kritik an Naturheilverfahren oder Alternativverfahren geht. Dabei fällt Herr Ernst selbst schon bei Professoren-Kollegen durch seine „merkwürdigen“ Beurteilungen auf:

„Professor Robert Jütte, Leiter des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung in Stuttgart, äußerte sich in einer in der FAZ veröffentlichten Buchrezension ähnlich: ´Auffällig ist die Ignoranz [der Autoren] gegenüber methodischen und sachlichen Einwänden, die führende Forscher auf dem Gebiet der Komplementärmedizin gegen den selektiven Blick dieser beiden ,Experten’ haben. Konträre Ansichten werden nicht erwähnt.´“

Damit aber nicht genug. Morley et al. veröffentlichten schon 2001 eine Fallstudie mit dem Titel: „A case study of misrepresentation of the scientific literature: recent reviews of chiropractic.“

Hier dokumentieren sie, dass Ernst et al. und deren Publikationen über die Chiropraktik wiederholt falsche Referenzen benutzen, irreführende Schlüsse und Behauptungen gebrauchen, höchst selektives Material bestimmter Autoren benutzen, relevante Literatur außer Acht lassen, inkorrektes Zitieren von veröffentlichten Arbeiten und falsche Angaben zu den Inhalten anderer Arbeiten machen.

Sie bemerken weiter, dass eine kritische Analyse der Ernst´schen Veröffentlichungen grob fahrlässige Fehldeutungen innerhalb der wissenschaftlichen Auseinandersetzung zu Tage brachte.
[aus meinem Beitrag: Der Chefkritiker vom Dienst: Warum man Ernst nicht ernst nehmen kann]

Zum Schluß kommt die Süddeutsche dann noch zu der Feststellung: „Die Kuren entschlacken Ihren Geldbeutel“ – und führen dies als Beleg für den „Unsinn des Entschlackens“ an. Das nenne ich doch mal eine schlüssige Argumentation: Weil etwas verkauft wird und Geld kostet ist es also Unsinn. Da wird dann wieder das „V-Water-Detox“ von Pepsi mit den Fastenkuren der Buchinger-Klinik in einen Topf geworfen. Originalton Süddeutsche:

In Deutschland erheben die Erben des Asketen Otto Buchinger das Darben zum Luxusgut. Mit den Hungernden in ihren Fünf-Sterne-Häusern setzen sie pro Jahr etwa 20 Millionen Euro um.

Also ich habe ja mit der Buchinger-Klinik keinerlei Verbindungen, aber das geht eindeutig unter die Gürtellinie. Soweit ich das aus Berichten von Patienten glauben darf, wird in der Buchinger-Klinik sehr ordentliche Arbeit geleistet.

Wenn wir in diesem Stil argumentieren wollen, müssten wir einmal sofort den Tatsachen der konventionellen Medizin ins Auge sehen, von der zahlreiche Vertreter ja meinen, dass es keine „Schlacke im Körper“ gäbe:

Ok. Genug mit den Medikamenten. Wie wäre es mit unnötigen Operationen?

Oder überflüssigen Untersuchungen?

Das alles kostet Geld – sehr viel Geld.

Ach ja: Die Süddeutsche Zeitung kostet ja auch Geld.

Tut mir leid liebe Süddeutsche-Redaktion: Das ist eigentlich der Stil einer anderen (weiter) verbreiteten Zeitung.

 
 

 

 

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