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Tödliche Psychopharmaka - Neue Aufdeckungen von dänischem Mediziner

von Roland R. RopersFreitag, 3. Juni 2016 11:51

Der Pharmaindustrie wirft der erfahrenen Facharzt Gøtzsche aggressive Verkaufsstrategien vor. Klinische Studien seien getarntes Marketing. Das Geschäftsmodell der Pharmaindustrie sei organisierte Kriminalität.


Foto: Cover Verlag Riva

Der dänische Facharzt für Innere Medizin Professor Dr. Peter Christian Gøtzsche setzt mit seinem aktuellen und faktenreichen Buch „Tödliche Psychopharmaka und organisiertes Leugnen“ seine Aufklärung fort, die stellenweise geradezu erschreckend ist.

 
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Der erfahrene Mediziner und Forscher hatte bereits mit seinem Buch „Tödliche Medizin und organisierte Kriminalität, Gewinner des Buchpreises  der „British Medical Association“, für Aufsehen gesorgt. (s. Artikel in der EPOCH TIMES vom 17. April 2015).

Im Rahmen seiner Arbeit erhielt Gøtzsche tiefe Einblicke in das Gesundheitssystem – ein System, dem er unwissenschaftliches, korruptes und kriminelles Verhalten attestiert. Er ist Direktor des Nordic Cochrane Centers, einem Institut, welches sich mit der Erstellung, Aktualisierung und Verbreitung systematischer Übersichtsarbeiten zur Bewertung von Therapien beschäftigt.

Der Pharmaindustrie wirft Gøtzsche aggressive Verkaufsstrategien vor. Klinische Studien seien getarntes Marketing. Das Geschäftsmodell der Pharmaindustrie sei organisierte Kriminalität und Hoffmann-La Roche der größte Drogenhändler, so Gøtzsche.

 

„Professor David Nutt ist ein einflussreicher britischer  Mainstreampsychiater. Er war früher der Arzneimittelzar (der wichtigste Berater der Regierung), bis er gefeuert wurde, weil er behauptet hatte, Ecstasy sei nicht gefährlicher als Reiten. Letzteres nannte er equasy. Nutt erhielt 2013 den John-Maddox-Preis für seinen Einsatz für die Wissenschaft. Die Juroren verliehen ihm trotz aller Widerstände und öffentlicher Kritik den Preis als Anerkennung für den Einfluss seines Denkens und Tuns auf die evidenzbasierte Klassifikation von Medikamenten sowie für seinen fort-gesetzten Mut und sein Engagement für rationale Diskussionen. Mir fehlen die Worte...“

Der Fortschritt in der westlichen Welt ist auch ein Fluch. Die meisten Ärzte sind heutzutage völlig überfordert, eine gesicherte und nachhaltige Diagnose zu stellen.

Die Klassifizierung von Krankheiten

Adolphe-Louis Jacques Bertillon (1851 – 1922) hatte im Jahr 1893 erstmalig Krankheiten systematisch klassifiziert – die Anzahl betrug 48. Inzwischen sind fast 16.000 Krankheitsformen in der aktuellen ICD-10-Version erfasst (International Classification of Diseases).  

 

 

 

Das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information(DIMDI), es gehört zum Geschäftsbereich des Bundesministerium für Gesundheit, gibt Klassifikationen zur Kodierung von Diagnosen und Operationen heraus und pflegt weitere medizinische Bezeichnungssysteme. Außerdem betreibt es Informationssysteme für Arzneimittel, Medizinprodukte und Versorgungsdaten sowie zur Bewertung gesundheitsrelevanter Verfahren (Health Technology Assessment, HTA).

 

Aus der Vielfalt der mehreren Hundert Diagnosemöglichkeiten für den Fachbereich der Psychiatriesei hier nur das Beispiel der abrechenbaren Ziffer F 48.1 aufgeführt mit der Beschreibung der Erkrankung:

Depersonalisations- und Derealisationssyndrom

„Eine seltene Störung, bei der ein Patient spontan beklagt, dass seine geistige Aktivität, sein Körper oder die Umgebung sich in ihrer Qualität verändert haben, und unwirklich, wie in weiter Ferne oder automatisiert erlebt werden. Neben vielen anderen Phänomenen und Symptomen klagen die Patienten am häufigsten über den Verlust von Emotionen, über Entfremdung und Loslösung vom eigenen Denken, vom Körper oder von der umgebenden realen Welt. Trotz der dramatischen Form dieser Erfahrungen ist sich der betreffende Patient der Unwirklichkeit dieser Veränderung bewusst.

Das Sensorium ist normal, die Möglichkeiten des emotionalen Ausdrucks intakt. Depersonalisations- und Derealisations-Phänomene können im Rahmen einer schizophrenen, depressiven, phobischen oder Zwangsstörung auftreten. In solchen Fällen sollte die Diagnose der im Vordergrund stehenden Störung gestellt werden.“

Allein der Begriff „Depersonalisation“ ist sprachlich-inhaltlich sehr fragwürdig. Wie übrigens sehr viele psychiatrische aufwendige Gerichtsgutachten, die von Fachkollegen immer wieder in Frage gestellt werden.

Im Kapitel 14 „Tödliche Psychiatrie und Sackgassen“ wird Marcia Angell, die ehemalige Herausgeberin des New England Journal of Medicine zitiert:„Ich habe den größten Teil meines Berufslebens damit verbracht, die Qualität der klinischen Forschung zu bewerten, und ich glaube, diese ist in der Psychiatrie besonders schlecht. Von der Industrie bezahlte Studien werden selektiv veröffentlicht; sie sind oft zu kurz angelegt und werden so geplant, dass sie das Medikament in ein günstiges Licht rücken. Der Nutzen, von dem sie berichten ist so gering, dass er wahrscheinlich den langfristigen Schaden nicht aufwiegt.“

Die Qual der Wahl

Im Kapitel 16 „Was können Patienten tun“ auf den Seiten 365 ff. rät der Buchautor u.a.: „Wenn Sie ein psychisches Problem oder andere Probleme mit Ihrem Leben haben, dann gehen Sie nicht zu einem Psychiater, es sei denn, Sie wissen, dass er versucht, auf Medikamente zu verzichten, und er ein guter Psychotherapeut ist. Wenn Sie einen Mainstreampsychiater konsultieren, erleiden Sie wahrscheinlich einen Schaden, vielleicht nicht sofort, aber langfristig.“

Im Konsumparadies Deutschland wird das Leben täglich schwerer. Der Supermarkt der Vielfalt wird zum Gefängnis. 150.000 verschiedene Produkte, die angeblich unserer energetisierenden Nahrungszufuhr dienen sollen, dazu mehr als 50.000 „heilbringende“ Medikamente in den Apotheken, aber nur 4-5 verschiedene Kraftstoffsorten (man achte auf das Wort „Kraft“!!) für unser liebstes Fortbewegungsmittel, das Auto. Das fällt die Auswahl leicht. Für Benzin gibt der Bürger oft mehr Geld aus als für die eigene bestmögliche Energieversorgung, die ein echtes Lebensmittel sein sollte.

Medikament – Heilung durch den Verstand

Es ist keine Frage, dass wir sinnvolle Arzneien zur Behandlung von Krank-heiten benötigen. Wir brauchen keinen Supermarkt an kostenaufwendigen Produkten, deren Heilkraft oftmals wirkungslos ist. Der lateinische Imperativ „medica mente!“ (heile mit dem Verstand) bedarf der Verinnerlichung und Rückbesinnung auf das Wesentliche im Leben.