Strophantin

Newsletter

Clicky

Flohsamen-Brot für ein anderes Leben?

Ein Flohsamen-Brot hat nichts mit Flöhen zu tun. Vielmehr handelt es sich bei Flohsamen um eine Pflanzenart aus der Gattung der Wegeriche. Sie wächst in eher wüstenartigen Gebieten in Nordafrika und Südwestasien. Der Samen dieser Pflanze wird als „Flohsamen“ oder „indischer Flohsamen“ oder „Flohsamenschalen“ bezeichnet. Diese gelten als Heilmittel, beziehungsweise als Nahrungsmittel.

Besonders bekannt und anerkannt sind die Flohsamen als Mittel gegen Verstopfung und gegen Durchfall gleichermaßen. Als Nahrungsmittel werden die Ballaststoffe hoch geschätzt, die für die Darmtätigkeit und Darmgesundheit von hoher Bedeutung sind.

Jetzt gibt es eine Art neuen „Hype“ im Internet, der aber alles andere als uninteressant zu sein scheint. Eine junge Kanadierin, die in Dänemark lebt, sich „ganzheitliche Ernährungsberaterin“ und „vegetarische Köchin“ nennt (und Sarah Britton heißt), verbreitet jetzt ein Rezept für ein Brot, das „das Leben verändert“ – das “Flohsamen-Brot; (siehe auch: One change: Sarah Britton at TEDxAmsterdamWomen).

 

Das klingt zunächst einmal eher nach dem üblichen “Legoland-Marketing”. Und das scheint auch Frau Britton zu ahnen, denn sie schreibt in ihrem Blog, dass es schon eine kräftige, heftige Aussage sei, einem einfachen “Brot” lebensverändernde Qualitäten zuzuschreiben. „I am willing to be so bold“ – ich bin bereit, mich sehr weit aus dem Fenster zu lehnen, schreibt sie.

Warum? Ganz einfach: denn das Brot enthält kein Mehl. Dafür enthält es Nüsse, Körner und Samen, was es zu einer Quelle von wichtigen Proteinen werden lässt. Außerdem ist es frei von Gluten. Die Zutaten werden vor dem Backen eingeweicht, was die Verfügbarkeit der Nährstoffe im fertigen Brot verbessert.

Was dieses Brot aber so besonders machen soll, ist der Gehalt an Flohsamenschalen, von denen ich als Heilmittel sowieso sehr viel halte.

Flosamenschalen

Die in den Flohsamen enthaltenen Ballaststoffe lassen sich einteilen in lösliche und unlösliche Bestandteile. Die löslichen Ballaststoffe übernehmen beim Backen die Rolle des Mehls, indem sie das Brot zusammenhalten. Sie haben eine schleimige Konsistenz, was eine Art “beruhigende” Wirkung auf den Gastrointestinaltrakt hat. Die unlöslichen Ballaststoffe dagegen absorbieren im Gastrointestinaltrakt unerwünschte Substanzen und scheiden sie mit dem Stuhlgang wieder aus, so dass man hier von einem semi-mechanischen Säuberungs- oder auch “Entgiftungseffekt” im Darmbereich sprechen kann.

Dieses Konzept lässt also ein Brot entstehen, das ohne raffinierte Zutaten, wie Mehl und so weiter auszukommen vermag. Daher kann es auch von Leuten mit einer Glutenunverträglichkeit gegessen werden, die, statt sich zu „vergiften“, mit dieser Sorte Brot etwas Gutes für ihren Verdauungstrakt tun können.

Ich bin kein Koch oder Bäcker, aber die Zubereitung soll (angeblich) einfach sein, was ein weiteres Argument für das „lebensverändernde“ Brot wäre. Für Sie habe ich einmal die Rezeptur (in deutsch) aus dem Blogbeitrag: Brot mit Flohsamen: Es könnte Ihr Leben verändern! „geklaut“:

Für einen Laib Flohsamen-Brot brauchen Sie:

  • 135 g Sonnenblumenkerne
  • 90 g Leinsamen
  • 65 g Haselnüsse oder Mandeln
  • 145 g Haferflocken
  • 2 EL Chia-Samen (aus dem Reformhaus oder Internet)
  • 4 EL Flohsamenschalen (Reformhaus/Apotheke/ Internet)
  • 1 TL feinkörniges Meersalz
  • 1 EL Ahornsirup (für eine zuckerfreie Ernährung verwenden Sie eine Prise Stevia)
  • 3 EL Kokosöl (Reformhaus/ Internet)
  • 350 ml Wasser

Die Originalrezeptur finden Sie unter dem bereits oben erwähnten Link: The Life-Changing Loaf of Bread zusammen mit einer Reihe von Erklärungen und Tipps zum Backen und Inhalt des Brots (leider in Englisch). Sympathisch auch die Erklärung von Frau Britton, dass der Genuss von nicht ganz so gesunden, aber leckeren Brotsorten, wie zum Beispiel frischem Baguette, auch seine Berechtigung hat und behält, wenn es nur zeitweise und in Maßen genossen wird. Ihr neues Flohsamenbrot dagegen hat keine gesundheitliche Einschränkungen aufzuweisen und ist damit ein Brot für jeden Tag. Sie nennt es „ein Brot mit Persönlichkeit“ und „eine triumphierende Fahne, die uns zeigt, dass ein guter Geschmack und Gesundheit sich nicht unbedingt ausschließen müssen“.

Fazit

Ich bin gespannt auf dieses Brot (und mein Leben danach).