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Schlaganfallmittel: US-Anwälte werben massiv für Sammelklage gegen Bayer

Der Pharmakonzern Bayer muss sich auf einen teuren Schadenersatzprozess einstellen. Eine Kanzlei in den USA gibt Millionen für eine Kampagne aus, um Mandanten für eine Sammelklage zu gewinnen.

Bayer-Konzernzentrale in Leverkusen: Sammelklage zu befürchten Zur Großansicht
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Bayer-Konzernzentrale in Leverkusen: Sammelklage zu befürchten

 

 
Die "F.A.Z." beruft sich auf Zahlen der Spezialagentur Silverstein Group. Demnach gaben Kanzleien im September rund 3,9 Millionen Dollar für Fernsehwerbung und andere Reklame aus, um Kläger gegen Bayer Chart zeigenzu gewinnen. Damit lägen die Werbeausgaben für eine etwaige Xarelto-Klage bereits jetzt fast achtmal so hoch wie beim Präzedenzfall Boehringer Ingelheim in dessen heißesten Phase. "Wir schätzen, dass die Ausgaben für Werbung zu möglichen Xarelto-Klagen im August 35 Prozent aller Werbeausgaben für mögliche Sammelklagen ausmachte, die sich gegen Medikamente richten", sagte Silverstein-Chef Rustin Silverstein der Zeitung. Für September gab es demnach noch keine Gesamtzahlen.

Silverstein ist auf Reklame für Produkthaftungsklagen in der Pharmabranche spezialisiert. Die Agentur lässt ermitteln, welche Kanzleien wieviel Werbung schalten, um gegen ein bestimmtes Medikament Front zu machen. Die beiden relativ neuen Produkte Xarelto und Pradaxa sind Blutgerinnungshemmer, die unter anderem zur Vorbeugung von Schlaganfällen eingesetzt werden.

Nach SPIEGEL-Informationen sind beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) eine große Zahl von Verdachtsfällen im Zusammenhang mit Xarelto registriert. 2012 hatten Ärzte und Patienten dem BfArM insgesamt 750 Verdachtsberichte unerwünschter Wirkungen gemeldet, darunter 58 Todesfälle. In den ersten acht Monaten 2013 waren es bereits 968 Fälle mit 72 Todesfällen. Die Behörde weist jedoch darauf hin, dass "ein Kausalzusammenhang zwischen Arzneimittel und Nebenwirkung nicht sicher belegt ist".